
Eimeria Maus Modell
Forschungsprojekt
Parasiten der Gattung Eimeria befallen Epithelzellen des Darmtrakts von Wirbeltieren und können schwere Erkrankungen verursachen. Die Infektion mit diesem intrazellulär lebenden Einzeller erfolgt mit oral aufgenommenen robusten Dauerstadien. Aus diesen entwickeln sich nach mehreren Zyklen ungeschlechtlicher Vermehrung die Geschlechtsstadien und schließlich wieder Dauerformen, die mit dem Kot ausgeschieden werden (siehe Skizze, Adapted from Lucius R & Loos-Frank B (1997)). Die meisten Eimeria-Arten sind sehr wirtsspezifisch und Infektionen induzieren einen bleibenden Schutz gegen Folgeinfektionen. Der Lebenszyklus des Parasiten vollzieht sich in nur einem Wirt. Viele Eimeria-Arten sind hoch pathogen für Haustiere, z. B. entsteht allein in der Geflügelwirtschaft weltweit ein Schaden von ca. 2 Milliarden US Dollar. Auch als Regulativ für Wildtierpopulationen dürften viele der >1.800 Arten eine wichtige Rolle spielen.
Mit der kompletten Sequenzierung des Genoms von E. falciformis und ausführlichen Analysen des Transkriptoms von Wirtszelle und Parasit im Verlauf der Infektion haben wir jetzt eine Grundlage für weitere Studien geschaffen. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist die Abwehr von Molekülen der angeborenen Wirtsimmunantwort durch sezernierte Parasitenproteine. Eine Störung dieses fein ausbalancierten Gleichgewichtes könnte Ansatzpunkte für die Entwicklung von Impfstoffen und eine Verbesserung der in vitro-Kultur liefern.
MitarbeiterInnen:
Simone Spork, postdoc
Emanuel Heitlinger, Juniorprofessor
Publikationen:
Pogonka et al., 2010
Stange et al. 2012
Schmid et al. 2012, 2014
Heitlinger et al. 2014