Humboldt-Universität zu Berlin - Vergleichende Zoologie

Zoologische Lehrsammlung

Die Lehrsammlung des Zoologischen Instituts der Berliner Universität - ihre Geschichte und ihre Bedeutung[1]

Stefan Richter

 AG Vergleichende Zoologie, Institut für Biologie, Humboldt Universität zu Berlin, Philippstr. 13, 10115 Berlin

 

Abstract: The collection of the Zoological Institute of the Berlin University  - History and Importance. The collection of the Zoological Institute of the Berlin University was founded by its first director Franz Eilhard Schulze in 1884. The collection was created especially for teaching purposes and is still in use. Important parts of the collection are the Wandtafeln  (wall charts) and the models. Most Wandtafeln were produced in the Institute, some like the famous Leuckart´s Wandtafeln were bought. The model collection comprises for example glas animals, made by Leopold and Rudolf Blaschka, and wax models from Adolf and Friedrich  Ziegler.

Zoologische Lehrsammlungen haben ihren Platz in der Ausbildung von Studierenden. Sie sind daher untrennbar mit der Existenz zoologischer Institute oder zumindest zoologischer Arbeitsgruppen an Universitäten verbunden. Obwohl Lehrsammlungen durchaus auch von wissenschaftlichem Wert sein können, liegt darin nicht ihr Zweck. Bestandteile von Lehrsammlungen sind auch Modelle und Wandtafeln, die der Veranschaulichung dienen, ohne daß sie einen eigenen wissenschaftlichen Wert besitzen müssen. Ihre Bedeutung als Kulturgut bleibt davon jedoch unberührt. Wenn zoologische Lehrsammlungen vielfach heute nicht besonders wahrgenommen werden, so liegt das auch daran, daß die Fachgebiete, die in besonderem Maße auf diese Sammlungen zurückgreifen, wie Systematik, Morphologie und Entwicklungsgeschichte, im Rahmen der Zoologie häufig nunmehr eine unter- und gerade noch der Grundausbildung zugeordnete Bedeutung besitzen. Allerdings erleben diese Wissenschaftszweige in den letzten Jahren eine gewisse Renaissance, einerseits durch die Etablierung der phylogenetischen Systematik Willi Hennigs als Bezugssystem für die übrigen Fachrichtungen, andererseits auch durch die immer weiter wachsende Bedeutung der Systematik im allgemeinen als Folge der bestehenden und wachsenden Biodiversitätskrise. Mit der beginnenden Renaissance der klassischen zoologischen Disziplinen sollten nun jedoch auch die Zoologischen Lehrsammlungen entsprechend wieder an Bedeutung gewinnen. Die komplexen phylogenetischen Zusammenhänge, aufbauend auf Untersuchungen der Holomorphe der Organismen, lassen sich ebensowenig wie die große Diversität an Arten in den unterschiedlichsten Ökosystemen anhand weniger Modellorganismen darstellen. Die Vermittlung dieser Vielfalt gehört jedoch unabdingbar zur Ausbildung von Studierenden der Zoologie.

Die Geschichte der Lehrsammlung im Rahmen der Institutsgeschichte

Die Gründung einer Lehrsammlung am Zoologischen Institut der Berliner Universität läßt sich mit der Bildung des Instituts und der Berufung von Franz Eilhard Schulze  (1840-1921) als ersten Direktor am 1. 4. 1884 ansetzen. Die Sammlung des Instituts konnte auch deshalb gezielt als Lehrsammlung gegründet werden, da in Berlin bereits verschiedene zoologische Sammlungen mit einem wissenschaftlichen Schwerpunkt vorhanden waren. In erster Linie waren das die des 1810 gegründeten Zoologischen Museums an der philosophischen Fakultät der Berliner Universität und die des anatomisch-zootomischen Museums an der medizinischen Fakultät.  Mit Gründung des Zoologischen Instituts vollzog sich auch die Trennung des Ordinariats für Zoologie vom Direktorat des großen Zoologischen Museums. Letzteres wurde von Franz Eilhard Schulze abgelehnt. Seine Vorgänger im Ordinariat Martin Hinrich Lichtenstein (1780-1857) und Wilhelm Peters (1815-1883) hatten das Direktorat noch in Personalunion wahrgenommen. Wenige Jahre später wurde dann allerdings für den neuen Direktor des Zoologischen Museums, Karl Möbius (1825-1908), ein zweites zoologisches Ordinariat geschaffen. Zur Geschichte der zwei Berliner zoologischen Ordinariate sei auf die Ausführungen von Tembrock (1959, 1961) und Jahn (1985) verwiesen.

Franz Eilhard Schulze war Professor in Rostock und Graz, bevor er Direktor des neu gegründeten Zoologischen Instituts in Berlin wurde. Im Frühling 1884 war bereits die Abtrennung des Zoologischen Instituts im Ostflügel des Universitätsgebäudes (das heutige Hauptgebäude Unter den Linden) erfolgt. Die präzisen Vorstellungen, die Schulze über den Aufbau einer Lehrsammlung hatte, und auch den hohen Stellenwert, den er ihr einräumen wollte, zeigte sich bereits in seinem ersten Schreiben an das „Hohe Ministerium“ vom 2. 4. 1884. Hier listete er den Bedarf von 7300,- M. für Erstanschaffungen auf, wovon allein 2000,- M. für Modelle und 2000,- M. für Wandtafeln und Bücher bestimmt waren. Aber auch im Etat für laufende Ausgaben, der 6000,- M. betrug, waren für anzufertigende Zeichnungen, Wandtafeln und Bücher 900,- M. vorgesehen. Die Genehmigung erfolgte übrigens bereits mit Schreiben vom 5. 4. 1884 [2]. Noch im gleichen Jahr wurden aus der durch Johannes Müller (1801-1858) zu großer Bedeutung gekommenen anatomisch-zootomischen Sammlung, die nach dem Tode Karl Reicherts (1811-1883) ab 1884 Heinrich Wilhelm von Waldeyer-Hartz (1836-1921) unterstand, Sammlungsmaterial in die Lehrsammlung überführt [3]. Mit Schreiben vom 19. 2. 1886 führte der amtierende Direktor des Zoologischen Museums, Karl Eduard von Martens (1831-1904), 779 Arten Wirbellose und 52 Arten Wirbeltiere auf, die bisher leihweise dem Zoologischen Institut überlassen worden waren und die nun endgültig abgegeben werden sollten. Dabei handelte es sich um Doubletten, die nicht in den Katalogen eingetragen waren, oder um Objekte, die im Gesamtkatalog mehrfach vorhanden waren, bzw. bei den Wirbeltieren um Präparate, die Wilhelm Peters zu Zwecken der Demonstration in seiner Vorlesung hatte anfertigen lassen. Im einzelnen umfaßt die Auflistung folgende Artenzahlen: 20 Protozoen, 18 Spongien, 80 Coelenteraten, 47 Echinodermen, 43 Vermes, 34 Bryozoen, 280 Mollusken, 2 Brachiopoden, 4 Tunicaten, 18 Crustaceen, 31 Arachniden, 202 Insekten, 6 Fische, 9 Amphibien und Reptilien sowie 26 Vögel und 11 Säugetiere [4].

Erster wissenschaftlicher Mitarbeiter Schulzes wurde Fritz Czeschka, Edler von Mährenthal (1857-1910), der nach einer kurzen Zeit als Assistent als Kustos tätig war, eine Funktion, die er bis 1901 ausübte [5]. Schulze gab dem Kustos die Anweisung, die technische Verwaltung zu führen, das gesamte Inventar, die Bibliothek und die Sammlung in Ordnung zu halten, Präparate für den Unterricht und die Sammlung anzufertigen und bei der Unterweisung der Praktikanten behilflich zu sein [6]. In der Zeit vom 1.-15. 4. 1888 vollzog sich der Umzug in das neue Institut in der Invalidenstr. 43, dem Westflügel des Museums für Naturkunde. Dabei diente die sogenannte Villa, ein Teil des Westflügels, als Wohnung für Schulze. Die Sammlungen wurden durch anatomische Präparate, die zumeist im Institut selbst hergestellt wurden, erweitert. Hinzu kamen Schenkungen durch das Museum, Ankäufe (z.B. eine Plankton-Sammlung von Haeckel, von der Zoologischen Station in Neapel, von der Naturalienhandlung Linnaea in Berlin) und auswärtige Zuwendungen. Nach dem Ausscheiden von Mährenthals konnte die Kustodenstellung nicht sofort wieder besetzt werden. Dieses gelang erst wieder 1906 mit Wilhelm Berndt (1878-1945), nun mit der Amtsbezeichnung Abteilungsvorsteher, der zuvor (ab 1902) schon Assistent im Institut gewesen war.   Schulze schied nach 33 Jahren als Direktor zum 30. 9. 1917 aus dem Institut aus.

Sein Nachfolger wurde 1918 Karl Heider (1856-1935), der insbesondere durch das zusammen mit Eugen Korschelt (1858-1946) verfaßte „Lehrbuch der vergleichenden Entwicklungsgeschichte der wirbellosen Thiere“ bekannt wurde. Karl Heider war bereits unter Schulze Assistent (1885-1887 und 1893/94) und Privat-Dozent gewesen und kam nun als Ordinarius aus Innsbruck. Zum Zeitpunkt seines Amtsantrittes in Berlin war er bereits 61 Jahre alt. Heider schied 1924 aus, hatte noch einige Jahre ein Emeritus-Zimmer im Institut und zog schließlich 1932 nach Österreich auf den Familienbesitz Schloß Thinnfeld in Deutschfeistritz (siehe auch Ulrich 1969). Nach Tembrock (1961) muß das Hauptgewicht seiner Wirkung am Institut im Lehrbetrieb und im Aus- und vor allem Umbau der Arbeitsrichtungen gesehen werden. Auf ihn geht auch der Umbau der Villa (der Wohnräume Schulzes) zu Arbeitszimmern zurück. Als Nachfolger Heiders wurde 1926 Richard Hesse (1868-1944) berufen, der zu diesem Zeitpunkt Ordinarius in Bonn war. Hesse war bereits zuvor in Berlin tätig gewesen, nämlich von 1909 bis 1914 als ordentlicher Professor an der Landwirtschaftlichen Hochschule. Unter Hesse - vornehmlich wohl bekannt durch „Hesse-Doflein: Tierbau und Tierleben“ - gewann eine mehr ökologisch-physiologische Arbeitsrichtung am Institut die Oberhand, darunter in besonderem Maße auch die Sinnesbiologie. Hesse schied am 31. 3. 1935 aus, wurde aber noch zwei Semester mit der geschäftsführenden Leitung des Instituts beauftragt. Sein Nachfolger wurde ab 1. 11. 1936 zuerst kommissarisch, ab dem 1. 8. 1937 dann definitiv Friedrich Seidel (1897-1992), der jedoch als Offizier der Wehrmacht ab August 1939 vom Institut abwesend war. Als Abteilungsvorsteher wurde als Nachfolger des zum 31. 3. 1936 ausgeschiedenen Wilhelm Berndt [7] am 1. 11. 1936 zunächst kommissarisch Heinrich Jakob Feuerborn (1883-1979) ernannt, der in der Abwesenheit Seidels auch das Institut leitete. Seidel bzw. Feuerborn haben wenig Einfluß auf die Lehrsammlung genommen.

Die Zerstörungen der Sammlung durch Kriegseinwirkungen waren verheerend. Nach einem schweren Bombenangriff in der Nacht vom 22. zum 23. 11. 1943 brannte die Wirbeltiersammlung aus. Glücklicherweise wurden jedoch bereits 1942 alle Alkohol-Präparate, auch die der Wirbeltiere, in den Keller verlagert und blieben so erhalten (Tembrock pers. Mitt.). Am 27. 1. 1945 bezeichnete Feuerborn den Verlust an Lehrmaterialien mit 100 Skeletten, 500 Stopfpräparaten, 5 Wachsmodellserien, 200 Präparaten von Wirbellosen (Trockenobjekte) und 150 Unterrichtswandtafeln (zitiert nach Tembrock 1985). Auch beim Häuserkampf in den Apriltagen 1945 wurde Sammlungsmaterial zerstört (Tembrock pers. Mitt.). Nach dem Ende des Krieges mußte Feuerborn als NSDAP-Mitglied aus dem Institut ausscheiden und auch Seidel konnte aus politischen Gründen seine beabsichtigte Rückkehr auf den Lehrstuhl nicht verwirklichen (Herter 1979). In den von Hans-Jürgen Stammer herausgegebenen „Nachrichten über Zoologen, Zoologische Institute, Museen und Anstalten“ vom 1. 1. 1946 ist über das Berliner Zoologische Institut vermerkt: „Gebäude durch Bomben und Artilleriebeschuß an mehreren Stellen stark beschädigt, doch jetzt notdürftig wiederhergestellt. Lehrsammlung über Wirbeltiere und Mollusken und Wirbeltier-Tafelsammlung verbrannt.“ [8].

Die kommissarische Leitung wurde 1945 Konrad Herter (1891-1980) übertragen, der dann ab 1949 offiziell die Institutsdirektion übernahm. Herter war bereits unter Heider Assistent und später Privat-Dozent und Professor am Institut gewesen. Zum Ende des Jahres 1951 schied Herter aus und folgte einem Ruf auf das zweite Ordinariat des im Mai 1949 neu gegründeten Instituts für Zoologie der Freien Universität im Westteil Berlins. Die Geschäftsführung des Zoologischen Instituts der seit 1949 Humboldt-Universität genannten Berliner Universität wurde Günter Tembrock (*1918) übertragen, der bereits seit 1946 kommissarisch (und ehrenamtlich) zum Abteilungsleiter bestellt worden war. Seine Hauptarbeitsgebiete waren und sind vergleichende Verhaltensforschung und Bioakustik. Erst 1958 wurde das zoologische Ordinariat mit dem Direktor des Instituts für Zoologie an der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät Kurt Erdmann (1907-1980) wieder besetzt, der 1959 auch Direktor des Zoologischen Instituts wurde. Tembrock (1985) gibt für die Amtszeit Erdmanns u.a. folgende Schwerpunkte an: „Ausbau der Lehrmittel unter besonderer Berücksichtigung der Lehrwandtafeln“ und „Neustruktur der Forschung mit den Schwerpunkten Entwicklungsphysiologie, Zellbiologie und Morphogenese sowie vergleichende Verhaltensforschung“. Im Rahmen der 3. Hochschulreform in der DDR wurde das Zoologische Institut schließlich 1968 mit dem Institut für Zoologie der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät (zur Geschichte dieses Instituts siehe Herbst 1985) zum Bereich Verhaltenswissenschaften in der Sektion Biologie vereinigt. Erdmann hat diese neue Phase nicht mitgetragen und ging vorzeitig in den Ruhestand (Tembrock 1985). Teile der Sammlung des aufgelösten Instituts für Zoologie der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät wurden mit der Lehrsammlung des Zoologischen Instituts zusammengeführt. Die Bestände wurden von Hans Georg Herbst (1920-1991) verwaltet, der als letzter Direktor des Instituts für Zoologie der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät in den Bereich Verhaltenswissenschaften gekommen war. Einen tiefen Einschnitt bedeutete 1970 die Entscheidung des damaligen Sektionsleiters, die Sammlung zu verkleinern (Tembrock pers. Mitt.). In Folge dieser Maßnahme wurden Teile der Sammlung verschenkt, und viele Präparate sind verlorengegangen.  Andere Teile der Lehrsammlung konnten von Mitarbeitern des Museums für Naturkunde dorthin überführt werden. Im Bereich Verhaltenswissenschaften konnte in der Person Tembrocks die Tradition des Zoologischen Instituts bewahrt werden. Seine Bemühungen den Bereich in „Verhaltenswissenschaften (Zoologie)“ umzubenennen, waren jedoch nicht erfolgreich (Tembrock pers. Mitt.). Erst nach den politischen Umwälzungen in der DDR erfolgte die Umbenennung in „Institut für Verhaltensbiologie und Zoologie“, welches dann 1994 im Institut für Biologie aufging. 1995 wurde mit der Berufung auf eine Professur für Vergleichende Zoologie die Leitung der Lehrsammlung Gerhard Scholtz (* 1954) übertragen. Seit seinem Amtsantritt konnten in die Lehrsammlung eine Schädlingssammlung und als Geschenk des Tierparks Berlin Skelett-, Alkohol- und Balgmaterial aufgenommen werden. Die historischen Modelle und Wandtafeln werden behutsam restauriert und finden auch heute noch in der Lehre Verwendung.

Der ehemalige Bestand der Lehrsammlung des Zoologischen Instituts

Einen ersten Eindruck über den früheren Aufbau und Gebrauch der Lehrsammlung läßt sich am besten mit Hilfe von zwei Zitaten aus der Amtszeit Schulzes geben. 1906 berichtet der Abteilungsvorsteher Wilhelm Berndt in der Berliner Akademischen Wochenschrift über das Institut:

„Der zweite Stock wird gebildet von den beiden Sammlungssälen für die Wirbeltier-, und die Wirbellosen-, die Modell- und die Wandtafelsammlung, von dem großen Hörsaal für etwa 300 Zuhörer, von einem Dozentenzimmer und dem Kurssaal. ... Den Lehrzwecken dienen vor allem die Sammlungen, die ein unentbehrliches Hilfsmittel für die Vorlesungen und Kurse darstellen. An Demonstrationsmaterial besitzt das Institut zunächst etwa 5500 makroskopische Präparate, die teils der systematischen Zoologie, teils der vergleichenden Anatomie und der Entwicklungsgeschichte dienen. Dazu kommen die mehrere Schränke in Anspruch nehmenden Insektensammlungen, die wichtigsten Petrefakten, teils in Natura, teils in guten Nachbildungen, und eine Sammlung von mehreren Tausenden mikroskopischer und Lupenpräparate, welche je nach Bedarf ausrangiert und durch neu hergestellte ersetzt werden. Die systematisch-zoologischen Präparate stellen eine fast komplette Sammlung der wichtigsten einheimischen Tiere, teils als Stopfpräparate und Skelette, teils in Spiritus montiert, dar; doch sind auch die systematisch wichtigsten und sonst interessantesten ausländischen Formen vorhanden. Ähnliche Gesichtspunkte waren bei der Zusammenstellung der Insektensammlungen maßgebend. Die anatomischen Präparate wurden größtenteils im Institute hergestellt; alle Präparate entsprechen hinsichtlich der Ausführung und Montierung den Anforderungen der neuesten Zeit. Allzugroße Objekte (von mehr als etwa Rehgröße) konnten der Raumersparnis wegen nicht zur Aufstellung gelangen. - Besonders für Lehrzwecke bewährt haben sich die Modelle, von denen das Institut etwa 500 Stück besitzt. Diese sind in verschiedenem Material (Glas, Papiermaché, Gelatine usw.) ausgeführt und teils von hohem Werte. Die Glasmodelle niederer Tiere, vor allem von Urtieren (besonders Radiolarien), Spongien und Medusen, sind Kunstwerke in ihrer Art. - Sämtliche Sammlungen sind nach dem zoologischen Systeme geordnet. Neben diesen tierischen Demonstrationsobjekten und Modellen bilden einen sehr wesentlichen Faktor des zoologischen Unterrichts in Kursen und Vorlesungen die Wandtafeln, welche neben den Freihandzeichnungen des Vortragenden und den allzu rasch vorübergehenden Projektionsbildern stundenlang vor den Augen der Studierenden hängen und sich dem Gedächtnisse der Hörer einprägen. Das Institut besitzt jetzt eine Sammlung von etwa 1700 Stück nahezu stubentürgroßer, teils schwarzer, teils kolorierter Wandtafeln, welche in 4 großen Schränken, nach dem zoologischen Systeme geordnet, nebeneinander aufgehängt sind.“

Über die Art und Weise wie Franz Eilhard Schulze die Lehrsammlung nutzte, berichtet der spätere Direktor des Zoologischen Museums in Hamburg Berthold Klatt (1885-1958), der von 1904 bis 1908 in Berlin studierte, in seinen Lebenserinnerungen (Klatt 1958: 47):

“Und in seinem Hauptkolleg mußte man immer wieder bewundern, wie er die unendliche Fülle der verschiedenen Tierformen aller Gruppen - denn  2/3 seiner Vorlesung galten der systematischen Darstellung - einem plastisch mit wenigen zugefügten Adjektiven anschaulich zu machen verstand. Dazu eine Aufstellung von Objekten, mikroskopischen Präparaten und eine Vielzahl von ihm selbst entworfenen und von Präparator Zehle gezeichneten Wandtafeln, die man vor dem Kolleg sich abskizzieren konnte (wie er empfahl), und die, von ihm mit dem Hausmeisteroriginal Oldenburg zusammen frühmorgens ausgesucht, ihm die Disposition seines völlig frei gehaltenen Kollegs stets vor Augen hielten. Das konnnte natürlich nur ein Zoologe, der selbst alle diese Formen gesehen hatte.“

Wenn wir uns heute die Aufgabe stellen, die Lehrsammlung des Zoologischen Instituts zu „rekonstruieren“, so stellen die Inventarverzeichnisse, die unter Schulze angelegt und zum Teil bis zur Auflösung des Zoologischen Instituts geführt wurden, entscheidende Hilfsmittel dar. Ich möchte mich an dieser Stelle jedoch auf die Wandtafeln und die Modelle beschränken. Eine ähnliche Bearbeitung der Originalpräparate und der mikroskopischen Präparate soll der Zukunft vorbehalten sein.

Hinzuweisen ist noch darauf, daß auch viele der nachfolgend erwähnten Modelle und Wandtafeln im 2. Weltkrieg zerstört wurden oder in den späteren Jahrzehnten verloren gingen. Die Auswahl erfolgte aufgrund ihrer wissenschaftshistorischen Bedeutung. Nur ein Teil ist heute noch vorhanden.

Wandtafeln

Das Inventarverzeichnis der Wandtafeln führt 2970 Nummern auf (dabei umfaßt Nr. 1890 eine Mappe Kupferstichtafeln und Nr. 2074 einen Satz „Lichtbilder zur Deutschen Rassenkunde“, einige wenige Nummern beziffern mehrere Karten). Die ersten 66 Wandtafeln wurden von E. von Pleschner aus Graz im Format 146 x 100 cm für 386,40 M. bezogen [9]. Während der Amtszeit von Franz Eilhard Schulze ist dann die Kartensammlung auf ca. 1945 Nummern angestiegen. Möglicherweise sind es auch einige weniger, da in diesem Bereich Zeitangaben fehlen. Bei Wandtafel Nr. 1946 `Echinodermen-Larven` ist jedoch vermerkt „Boveri, zusammengestellt von K. Heider“. Dieses läßt auf eine persönliche Anwesenheit von Karl Heider schließen, da bei Entlehnungen aus der Literatur zu dieser Zeit stets das Zitat angegeben ist. Die letzte Wandtafel, die der Amtszeit Heiders zuzuorden ist, dürfte wohl die Nummer 1999 sein: `Pectinaria, Kopfende`. „Von Geh.-Rt. Heider persönl. gezeichnet V. 24“. Bei den folgenden Karten handelt es sich um 1925 bei R. Friedländer & Sohn, Berlin, gekaufte Karten. Die erste Karte, die dann eindeutig der Amtszeit Richard Hesses zuzuorden ist, ist Nr. 2006: `Oberflächen-Entfaltung bei Säugetieren`. „Gez. v. Prof. Hesse persönl. III. 1927“. Sicher Hesse zuzuordnen ist noch Wandtafel Nr. 2073, `Lumbricus, Eunice, Branchipus, Dekapode: Körper-Querschnitte, histolog.` „Nach Angaben von Prof. Hesse VI. 1935 aus verschiedenen Quellen“. Nr. 2074 sind dann die schon erwähnten Lichtbilder zur deutschen Rassenkunde, mit dem etwas kryptischen Hinweis „Nach Informationen von Prof. Deegener ev. noch zu definieren XII. 35 W. Berndt“. Zwei weitere Karten scheinen noch 1935 angefertigt worden zu sein [10]. Wieviele Karten in der Amtszeit Seidels hinzugekommen sind, läßt sich nicht mit letzter Sicherheit sagen. Die Karten Nr. 2090/2091 sind mit 45/2 datiert. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um die letzten von Feuerborn angeschafften Wandtafeln [11]. Präzise Daten finden sich ab Karte 2166 (21. 11. 47) bis 21 4 (9. 5. 52). Zur Amtszeit Konrad Herters wäre dann als letzte Karte Nr. 2191 zu rechnen. Es folgen zahlreiche Wandtafeln  (Nr. 2195-2287) als Geschenk des ehemaligen Museums für Meereskunde in Berlin, datiert auf den März 1952. Die Amtszeit Kurt Erdmanns ist mit Wandtafel Nr. 2502 anzusetzen (Tembrock pers. Mitt.). Der letzte Eintrag, der zeitlich zuzuordnen ist, befindet sich bei Karte Nr. 2938: „Karten ab 1967, Graphiker Herr Hornuff“. Aufgrund dieses Eintrages läßt sich schließen, daß das Inventarverzeichnis tatsächlich bis zur Sektionsgründung 1968 geführt wurde.

Daraus ergibt sich zusammenfassend ungefähr folgendes Bild über die Entwicklung der Kartensammlung, wobei - wie erwähnt - die tatsächlichen Zahlen leicht abweichen können:

 

Amtszeit Schulze: 1945 Wandtafeln (jeweils Nummern), Amtszeit Heider: 54    Wandtafeln, Amtszeit Hesse: 71 Wandtafeln, Amtszeit Seidel: 15 Wandtafeln, Amtszeit Herter: 100 Wandtafeln, Amtszeit Tembrock: 310 Wandtafeln, Amtszeit Erdmann: 469 Wandtafeln, Interimszeiten: 6  Wandtafeln.

Austragungen gibt es nur wenige. So gingen z.B. ca. 40 Karten an die Deutsche Medizinschule in Shanghai; diese Karten wurden z.T. verdoppelt (ca. 1902) und die Originale verschickt. 15 Wandtafeln gingen 1951 als Dauerleihgabe an das Geologisch-Palaeontologische Institut. Mit Hilfe eines thematischen Verzeichnisses der Wandtafeln, das bis Anfang der fünfziger Jahre geführt wurde, ist es möglich, den Verlust an Karten in Kriegs- und unmittelbarer Nachkriegszeit mit über 600 Stück anzugeben.

Eine Reihe von damals gängigen Wandtafelserien wurden für das Institut angeschafft. In ihrer Bedeutung an erster Stelle zu nennen sind hier sicherlich die „Leuckartschen Wandtafeln (Abb. 1, A), die noch heute durch ihre große Detailgenauigkeit bestechen. Laut Schriftenverzeichnis Leuckarts (Wunderlich 1978) wurden diese Tafeln von Rudolf Leuckart (1822-1898) zwischen 1877 und 1898 zusammen mit Hinrich Nitsche entworfen, später mit Carl Chun als „Zoologische Wandtafeln zum Gebrauch an Universitäten und Schulen. Größe 103 x 140 cm. Im Farbdruck mit erläuterndem Text in deutscher, französischer und englischer Sprache“. Zwischen 1884/85 und 1893 wurden  von Schulze 101 Wandtafeln der Serie 1 gekauft, zwischen 1893 und 1904 12 Tafeln der Serie 2. Eine Wandtafel (Nr. 102) wurde im Jahre 1901 und eine Tafel (Ser. II W. 13 Zoologische Wandtafeln, herausgegeben von C. Chun) 1907 angeschafft. Bezogen wurden die Karten bei Friedländer & Sohn. 1893 betrug der Preis 2,70 M. pro Karte. Zwischen 1884/85 und 1913 wurden mehr als  70 Karten „Zittel, Paläontologische Wandtafeln“ (letzter Preis 3,- M. pro Stück) erworben. Einige Tafeln anderer Serien wurden ebenfalls beschafft, darunter auch „Prof. Pfurtscheller, Zoologische Wandtafeln“. Die weitaus meisten Karten wurden jedoch im bzw. für das Institut hergestellt. Zwischen 1884 und 1888 hat C. Krohse, akademischer Maler in Berlin, mehrere hundert Wandtafeln für das Institut angefertigt, anfangs für 4,40 M. und dann für 6,- M. das Stück [12]. Von ihm wurden auch später noch Wandtafeln bezogen. 1889 wurde jedoch Edmund Zehle als Präparator eingestellt und auch für die Anfertigung der Lehrwandtafeln ausgebildet. Er hatte diese Stellung bis zu seinem Tode im Jahre 1909 inne. In den Amtszeiten von Karl Heider und Richard Hesse wurden Wandtafeln von Erika von Bruchhausen angefertigt. Später wurden Wandtafeln u.a. von Luise Tembrock, geb. Haller, und Heinrich Dost angefertigt.

Von den im Institut hergestellten Wandtafeln sind vielleicht besonders diejenigen hervorzuheben, die auf Originalvorlagen der Institutsdirektoren und verschiedener Assistenten zurückgehen. Dabei kann und soll hier keine Vollständigkeit angestrebt werden. Aufgrund seiner langen Amtszeit ist Franz Eilhard Schulze dabei besonders stark hervorgetreten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abb 1: Wandtafeln: A, Wandtafel Nr. 1199, Scaphopoda. Nr. 92 der Serie von Leuckart & Nitsche; 1890 vom Institut angeschafft. B, Wandtafel Nr. 140, Farrea occa, 1884 von F. E. Schulze in Auftrag gegeben. Sie geht auf dessen Arbeit im Challenger Report zurück. Gezeichnet von C. Krohse.


Auf Arbeiten und nicht publizierte Originale von Schulze geht eine ganze Reihe Tafeln zurück: darunter vornehmlich Spongien, wie z.B. Abbildungen von Hexactinelliden aus dem Challenger Report (Abb. 1, B), später auch Karten zur Wirbeltieranatomie, darunter auch einige „vergrößerte Photographien von Metallausgüssen der luftführenden Hohlräume des Vogelkörpers“, und schließlich eine Reihe theoretischer Karten zum System verschiedener Tiergruppen.

Eine Wandtafel aus dem Jahre 1891 stellt den von Schulze 1883 beschriebenen Trichoplax adhaerens und seinen Bau dar. Eine andere Tafel behandelt „Bezeichnung von Lage u. Richtung im Tierkörper“ und wurde 1893 nach einer Vorlage Schulzes aus dem Biologischen Zentralblatt des gleichen Jahres entnommen. Über dieses Thema berichtete Schulze auch am 31. 3. 1893 in einer Sitzung der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin. Die Wandtafel „Polystomella crispa L.: Generationswechsel“ läßt sich auf eine Originalzeichnung von Fritz Schaudinn (1871-1906) aus dem Jahr 1896 zurückführen. Schaudinn war von 1894 bis 1901 - mit Unterbrechungen - Assistent am Institut. Von Ludwig Plate (1862-1937), der ein Jahr (1. 10. 1896-30. 9. 1897) als Assistent am Institut tätig war, später Ordinarius an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin und anschließend Nachfolger Haeckels in Jena wurde, stammen Vorlagen für mehrere Wandtafeln. Darunter sind Abbildungen von verschiedenen Chitonen, mit denen er sich nach seiner gerade zu Ende gegangenen Chile-Expedition beschäftigte. Eine Wandtafel  „Musca vomitoria L. Rüssel“ geht auf eine „Originalzeichnung des Stud. R. Heymons 1889“ zurück. Richard Heymons (1867-1943) studierte von 1886 bis 1891 in Berlin (Ulrich 1961) und wurde später (1915-1935) Direktor des Instituts für Zoologie der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin (siehe auch Herbst 1985).

Die Wandtafel „Oscarella lobularis Metamorphose“ ist der Habilitationsschrift Heiders entlehnt und bei drei Tafeln „Salpa Embryonen“ ist im Inventarverzeichnis „Originalzeichnungen von Carl Heider 1893“ vermerkt.  Über die Untersuchungen zur Salpenentwicklung berichtete Heider auch auf einer Sitzung der Gesellschaft Naturforschender Freunde am 21. 11. 1893.  Auch in seinen Direktoratsjahren hat Heider Originalvorlagen für Wandtafeln geschaffen, ja einige sogar selbst gezeichnet. So beruhen die Tafeln zur Echinodermenentwicklung auf seinen persönlichen Angaben, ebenso wie Tafeln zur Furchung und Gastrulation von „Amphioxus“ und zur Balanoglossus-Entwicklung.  Einige Wandtafeln wurden von Heider persönlich gezeichnet wie z.B. „Nerilla antennata“, das „Nervensystem von Eunice“ und die bereits erwähnte Wandtafel „Pectinaria, Kopfende“. Die Wandtafeln „Anthomeduse, Schema“ und „Sagitta“ sind nach Angaben bzw. nach Zeichnungen von Alfred Kühn (1885-1968) hergestellt. Der spätere Direktor des Max-Planck-Instituts in Tübingen war vom 1. 4. 1918 - 31. 3. 1920 Assistent bei Heider.

Auf Anregungen bzw. Zeichnungen von Richard Hesse gingen unter anderem Tafeln über Rückenmarksquerschnitte, zum Auftreten der Wirbeltiere in der Erdgeschichte, zur Anatomie von Ascaris und Lumbricus und zum Generationswechsel von Obelia zurück. Auch eine Wandtafel „Gehirne verschiedener Wirbeltiere (Hai, Knochenfisch, Frosch, Alligator, Vogel, Kaninchen, Hund)“ ist nach persönlichen „Angaben von Prof. Hesse, XI. 1934“ hergestellt worden. Eine Wandtafel zur Spiralfurchung ist 1927 „nach persönlichen Angaben unter Verwendung der Nomenklatur“ von „Priv. Doc. Dr. Marcus“ geschaffen worden. Ernst Marcus (1893-1968), Assistent am Institut zwischen 1923 und 1935, verließ, nachdem ihm als Juden 1935 gekündigt wurde, Deutschland und übernahm einen Lehrstuhl für Zoologie in Sao Paulo. Er wurde nach dem Krieg Ehrenmitglied der Gesellschaft Naturforschender Freunde.

Auch bei vielen in der Amtszeit Erdmanns hergestellten Karten handelt es sich um Originale, die auch in Erdmanns Lehrbuch „Einführung in die Zoologie für Landwirte und Tierärzte“, in erster Auflage 1965 erschienen, Eingang gefunden haben. Dabei war Erdmann bemüht, durch bewußte Vereinfachung wesentliche Zusammenhänge zu veranschaulichen (nach Tembrock 1985).

Modelle

In gleicher Weise wie für die Wandtafeln gibt es auch für die Modelle (und Gipsabgüsse) ein Inventarverzeichnis. Eine Einordnung der Anschaffungen der Modelle in die Amtszeiten der Direktoren fällt nicht schwer. 460 Nummern (wobei einzelne Nummern durchaus mehrere Modelle umfassen können) sind der Amtszeit Schulzes zuzuordnen. Bei den letzten 1917 angeschafften Modellen handelt es sich um eine Serie von 15 Stück „Regulärer Seeigel, Modelle zur Eifurchung und Pluteus-Entwicklung“, Wachsmodelle von Friedr. Ziegler, Freiburg i. Br. für 115,- M. Modell Nr. 461 ist ein Gipsabguß des Embryos von „Troglodytes niger Geoffr., ... ueberwiesen v. Mus. f. Naturk., (aus d. Nachlass Prof. v. Hansemann´s)“ ohne Datum. Prof. David Paul von Hansemann (1858-1920) war Geh. Medizinalrat und Prosektor am Virchow-Krankenhaus (Herter & Bickerich 1973). Aufgrund des Todesdatums (1920) läßt sich dieser Zugang wahrscheinlich der Amtszeit Karl Heiders zuordnen. Es ist auch das einzige Modell seiner Amtszeit geblieben. Während des Direktorats Richard Hesses sind 4 Modelle von Oberpräparator Karl Baroke (1875-1947) hergestellt worden, alle mit dem Datum „VII. 26“. Die Themen der Modelle, „Wirbeltier-Ohr, Modell des Verlaufes der Bogengänge“, „Stigmenverschluß bei Insekten (Schwimmkäfer)“, „Fischlinse (Faserverlauf)“, „Säugetierlinse (Faserverlauf)“ zeigen das sinnesbiologische Interesse Hesses. Bis 1935 folgte die Anschaffung von vier weiteren Modellen. Einträge aus der Amtszeit Seidels fehlen. Der nächste Eintrag, nun mit neuen Nummern, ist mit 1946 datiert und damit der Amtszeit Konrad Herters zuzuordnen. Insgesamt wurden 1946 20 Modelle bei der Fa. Marcus Sommer, Sonneberg/Th., gekauft. 1947 folgte die Anschaffung von sechs Modellen bei Osterloh in Leipzig. Lediglich zwei weitere Modelle finden sich im Inventarverzeichnis, das letzte mit dem Hinweis „Keller, Z.M. 1953“. Von dem langjährigen Präparator am Zoologischen Museum, Alfred Keller (1902-1955), wurde bereits 1935 das Modell eines Kornkäfers bezogen. Weitere Modelle sind nicht verzeichnet. Nur einige wenige Modelle sind im Institut hergestellt worden, so die bereits erwähnten Modelle von Oberpräparator Baroke und eine Modellserie Spongien-Sklerite aus Holz, wahrscheinlich aus dem Jahre 1894.

Von den von Franz Eilhard Schulze angeschafften Modellen sind Serien von fünf Herstellern besonders hervorzuheben, von denen bereits 1884 größere Stückzahlen erworben wurden: Von Ziegler in Freiburg i. Br. Wachsmodelle, von Weisker  (später Loth) in Leipzig ebenfalls Wachsmodelle, von Fric in Prag Gips- und Steinpappemodelle,  von Osterloh Papiermassemodelle und von Blaschka aus Dresden Glasmodelle.

Von allen Modellen die bemerkenswertesten sind wohl die Glasmodelle der böhmischen Glashandwerker Leopold (1822-1895) und Rudolf Blaschka (1857-1939). Von 1865 bis 1890 vertrieben sie Glasmodelle verschiedener Organismen. Gestalt und Farbe gerade mariner Kleinstorganismen ließen sich nur durch Modelle darstellen, so daß diese für den Unterrichtsbetrieb unverzichtbar waren. 1865 wurde mit der Produktion in Hosterwitz in der Nähe von Dresden begonnen. Viele Tiere wurden lebend gehältert und dienten so als Vorlagen. Hervorzuheben ist auch, daß bei einigen Modellen nicht nur die äußere Morphologie, sondern auch anatomische Merkmale gezeigt wurden. Der erste Katalog erschien 1874. Die wahrscheinlich bekanntesten Blaschka-Modelle stellen die Glasblumen des Harvard Museums dar. Hierbei handelte es sich um Spezialanfertigungen für das botanische Museum, die schließlich soviel Zeit beanspruchten, daß 1890 die Produktion von Glas-Tieren eingestellt wurde (Reiling 1994).

Im Zoologischen Institut wurde von den Blaschka´schen Glasmodellen zwischen 1884 und 1887 141 Nummern mit insgesamt 237 Einzelmodellen angeschafft. Beim Umzug in das neue Gebäude 1888 ist allerdings ein Modell zerbrochen, wie im Inventarverzeichnis präzise vermerkt wurde. Auch einige weitere Abgänge von Blaschka-Modellen wurden vermerkt: „Aurelia aurita, zerbrochen in der Vorlesung vom 3. 12. 1895 und nicht zu repariren“ oder besonders bemerkenswert „Caulophacus latus F.E. Schulze, Stück eines Schnittes (Bau)“: „Für die Universit.-Ausstellung in Chicago dem Ministerium gegeben am 25. 2. 1893 und nicht zurückerhalten, I.-Nr. 22/1894.“ [13]. Thematisch handelt es sich bei den angeschafften Modellen vorwiegend um marine Wirbellose (Abb. 2, A) und um  Protozoen. Für Schulze schienen diese Modelle offenbar bemerkenswert genug, daß er sie auch mehrfach auf Sitzungen  der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin vorgeführt hat, so am  20. 7. 1886 eine Anzahl Glasmodelle von isolierten Kieselnadeln und ein Schnitt durch die Wandung von Farrea occa, am 19. 10. 1886 einige Radiolarienmodelle und am 20. 12. 1887 eine Reihe von Hexactinellidenmodellen. Einige Modelle sind „nach Präparaten und Zeichnungen des Vortragenden  meisterhaft angefertigt worden“ (Eintrag in den Sitzungsberichten vom 20. 7. 1886). Aus heutiger Sicht bemerkenswert ist auch der niedrige Preis: so kostete das teuerste im Institut vorhandene Einzelmodell 35,- M. (vermutlich - wie auch weitere Spongienmodelle - eine Sonderanfertigung für Schulze), aber auch für 50 Pfennige waren schon Modelle zu erwerben. 

Von Dr. R. Weiskers „Institut für wissenschaftliche Wachsbildnerei“ in Leipzig wurden zwischen 1884 und 1886 34 Nummern Wachsmodelle mit insgesamt 79 Einzelmodellen angeschafft. Dabei handelte es sich zum großen Teil um parasitische Platt- und Rundwürmer. 1894 wurde noch ein Modell als Ersatz gekauft. Eine Serie Entwicklungsstadien Rana temporaria enthielt 28 Einzelmodelle und kostete 200,- M. Auch einige Larvenmodelle waren darunter, so eine Actinotrocha für 20,- M. und eine Tornaria für 10,- M. 1890 wurden 4 Modelle bei Paul Loth bestellt. Bei 10 Modellen Entwicklungsstadien eines Flußkrebses nach Reichenbach, die 1891 für 200,- M. angeschafft wurden, ist als Hersteller  „P. Loth (vm. Dr. R. Weisker) in Leipzig“ vermerkt.

Der andere Hersteller, von dem Wachsmodelle bezogen wurden, war laut Inventar Dr. A. Ziegler, Freiburg i.Br., später als  Friedr. Ziegler angeführt. Hierbei handelt es sich um das „Atelier für wissenschaftliche Plastik“ des Arztes Dr. Adolf Ziegler (1820-1889). Friedrich Ziegler (1860-1936) setzte die Arbeit seines Vaters fort. Ein weiterer Sohn Adolf Zieglers war der Zoologe Heinrich Ernst Ziegler (1858-1925). Nach dem Tode Friedrich Zieglers wurde das „Atelier“ von Marcus Sommer übernommen. Als Nr. 1 im Inventarverzeichnis finden sich 12 Echinodermenlarven für 64,- M., es folgen 25 Entwicklungsstadien Branchiostoma für 130,- M. und schließlich 5 Modelle Knorpelcranien verschiedener Wirbeltiere für 55,- M. 1886 erfolgten dann noch Bestellungen über marine Primärlarven (Pilidium nach I.I. Metschnikoff, Müllersche Larve nach A. Lang, verschiedene Trochophora nach B. Hatschek, Auricularia nach E. Selenka, Tornaria nach Joh. Müller), 9 Stück für 90,- M. und 11 Entwicklungsstadien eines Seesternes für 85,- M. Ferner wurden zwischen 1888 und 1917 Modelle zu Entwicklungsreihen verschiedener Wirbeltiere (Torpedo, Salmo, Gallus, Sus, Homo) und Modelle zu anderen Themen angeschafft. Insgesamt wurden von Ziegler 168 Einzelmodelle in 17 Reihen angeschafft.

Hervorzuheben ist eine Reihe von 11 Modellen zur Entwicklung von Hydrophilus piceus, laut Angaben des Prospektes modelliert von Friedrich Ziegler (Abb. 2, B). Diese Serie wurde 1890, also unmittelbar nach der Fertigstellung vom Institut für 90,- M. erworben. Die Vorlagen für diese Modelle stammen von Karl Heider, der im Zoologischen Institut als Assistent und Privatdozent an der Entwicklung dieses Großen Kolbenwasserkäfers gearbeitet hat. In seinen Lebenserinnerungen [14] schreibt Karl Heider:

„In dieser Zeit (gemeint ist 1887, S.R.) wurde mir auch von der Firma Ad. Ziegler in Freiburg der Antrag gemacht, den Hydrophilus in Wachs zu modelliren, da diese Firma schon lange mit dem Gedanken umgieng, eine moderne Insektenentwicklung in einer Serie von Wachsmodellen in den Handel zu bringen. Ich ging mit Freuden auf diesen Vorschlag ein, und sandte noch vor Weihnachten Zeichnungen, Embryonen und ein Manuskript an die Firma Ziegler ein. Die Ausfertigung dieser Modelle hat sich bis zum Sommer 1890 verzögert, wo sie erst in den Handel kamen. Ich habe mit dem Revidiren der Correctur ziemlich viel Mühe gehabt. Dann machte es mir aber Freude, meinen Hydrophilus so schön in Wachs dargestellt zu sehen.“

 

 

 

 

 

 

 

 

Abb 2: Modelle: A, Modell Nr. 261 von Leopold & Rudolf Blaschka (Modell Nr. 346 aus deren Katalog von 1885), gekauft 1887 für 2, 50 M. Dargestellt ist Spirorbis nautiloides. B, Modell Nr. 337 von Friedrich Ziegler nach einer im Zoologischen Institut erarbeiteten Vorlage von Karl Heider. Modell aus den Historischen Bild- und Schriftgutsammlungen des Museums für Naturkunde. Das Modell zeigt ein Entwicklungsstadium von Hydrophilus piceus.


Von W. Fric in Prag wurden 1884 118 Modelle aus Gips bzw. Steinpappe bezogen, Foraminiferen, Radiolarien und Süßwasserprotozoen , die im besonderen Maße das protozoologische Interesse Schulzes widerspiegeln. 1904 wurden noch einmal 3 Modelle erworben.

Modelle aus Papiermasse lieferte Paul Osterloh. Zwischen 1884 und 1913 wurden insgesamt 52 Modelle (36 Nummern) angeschafft und schließlich 1947 noch einmal 6 Modelle (6 Nummern). 1884 ist als Adresse Amsterdam angegeben, ab 1888 dann Leipzig. Später wurde die Firma von Dr. A. Osterloh als „Werkstatt für wissenschaftliche Plastik“ in Leipzig fortgeführt. Von dort stammen die 1947 angeschafften Modelle [15].  Paul Osterloh war für kurze Zeit Präparator am Zoologischen Institut Berlin, doch bereits mit Schreiben vom 24. 3. 1885 teilt Schulze in einem Brief an das Ministerium mit: „Dagegen kann ich die definitive Anstellung des von Amsterdam herangezogenen Modelleurs Osterloh als Präparator nicht empfehlen. Die Fähigkeiten und Kenntnisse desselben entsprechen den Bedürfnissen des Instituts nicht.“ [16]. Osterloh schied zum 1. 7. 1885 aus dem Institut aus. Im Inventarverzeichnis ist 1886 vermerkt „P. Osterloh in Schönhausen bei Berlin“. Von Osterloh stammen u.a. Modelle von Köpfen verschiedener Insekten, „Hirudo medicinalis, die ganze Anatomie zeigend“, ein Ruminantiamagen, eine Oicopleura und ein Herzmodell des Frosches.

Von den übrigen gekauften Modellen sei noch ein bei Wilhelm Schlüter, Halle a.d.S. bezogenes Modell „Musca domestica L, ganzes Tier, Div. Mater.“, 1903 für 50,- M. erworben, erwähnt, da Schulze dieses Modell ebenfalls auf einer Sitzung der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin am 12. 5. 1903 vorgestellt hat. Ein besonderes Kleinod stellt ein „Modell der Tracheenverästelungen eines Insektes (Nepa)“ dar. Dieses ist aus der „Reicherschen Sammlung“ (sic), also aus der Sammlung des anatomisch-zootomischen Museums übernommen worden. Es handelt sich damit wohl um das älteste Modell der Lehrsammlung und ist noch heute vorhanden. Hersteller war wahrscheinlich Louis Auzoux (1797-1880) aus Paris.

Danksagung: Dem Universitätsarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin danke ich für die Möglichkeit der Akteneinsicht. Ebenso möchte ich Frau Dr. S. Hackethal und Frau Dr. H. Landsberg für wichtige Hinweise und für die Möglichkeit der Nutzung der Schriften und der Modelle der Historischen Bild- und Schriftgutsammlungen am Museum für Naturkunde danken. Für technische Hilfe danke ich Frau I. Drescher. Hilfreiche Anmerkungen zum Manuskript verdanke ich Herrn Dr. S. Exner, Herrn  Prof. G. Scholtz und Herrn Prof. W. Sudhaus. Insbesondere bin ich Herrn Prof. G. Tembrock für zahlreiche Informationen, Hinweise, Anregungen und Einordnungen von Ereignissen zu Dank verpflichtet.

Literatur

Berndt, W. (1906): Das Zoologische Institut der Universität Berlin. Berliner Akademische Wochenschrift No. 10.

Herbst, H.G. (1985): Zur Geschichte der Zoologie an den landwirtschaftlichen Hochschuleinrichtungen in Berlin. Das Institut für Zoologie von der Gründung der Landwirtschaftlichen Hochschule bis zur Auflösung der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät in der Hochschulreform von 1968. Wiss. Z. Humboldt-Univ. Berlin, Math. Nat. Reihe 34 Nr. 3/4, 330-341.

Herter, K. & Bickerich, R.  (1973): Die Mitglieder der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin in den ersten 200 Jahren des Bestehens der Gesellschaft 1773-1972. Sber. Ges. Naturf. Freunde (N.F.) 13: 59-161.

Herter, K. (1979): Begegnungen mit Menschen und Tieren. Duncker & Humblot, Berlin.

Jahn, I. (1985): Zur Vertretung der Zoologie und zur Entwicklung ihrer institutionellen Grundlagen an der Berliner Universität von ihrer Gründung bis 1920. Wiss. Z. Humboldt-Univ. Berlin, Math. Nat. Reihe 34 Nr. 3/4: 260-280.

Klatt, B. (1958): Wesen, Streben und Wirken. Eine Rückschau auf das Leben von Berthold Klatt. Akademische Verlagsgesellschaft Geest & Portig K.-G., Leipzig.

Reiling, H. (1994): Glazen zeedieeren in Utrecht. Vormen uit vuur. Mededelingenblad Nederlandse vereniging van vrienden van ceramiek en glas. Nr. 151: 2-14.

Tembrock, G. (1959): Zur Geschichte der Zoologie in Berlin. Wiss. Z. Humboldt-Univ. Berlin, Math. Nat. Reihe 8 (1958/59) Nr. 2: 185-196.

-  (1961): Die Geschichte des Zoologischen Instituts. Wiss. Z. Humboldt-Univ. Berlin, Beiheft zum Jubiläumsjahrg. 9  (1959/60): 107-125.

-  (1966): Franz Eilhard Schulze und die Gesellschaft Naturforschender Freunde Berlin. Sber. Ges. Naturf. Freunde (N.F.) 6: 137-151.

-  (1985): Das Zoologische Institut der Humboldt-Universität von 1945 bis zur Gründung der Sektion Biologie (1968). Wiss. Z. Humboldt-Univ. Berlin, Math. Nat. Reihe 34 Nr. 3/4: 281-290.

Ulrich, W. (1961): Richard Heymons (1867-1943). Sber. Ges. Naturf. Freunde (N.F.) 1: 38-47.

- (1969): Karl Heider - Ein biographischer Beitrag zur Geschichte der Zoologie und Allgemeinen Biologie. Sber. Ges. Naturf. Freunde (N.F.) 9: 34-137.

Wunderlich, K. (1978): Rudolf Leuckart - Weg und Werk. Fischer , Jena.



[1] Herrn Professor Günter Tembrock zur 80. Wiederkehr seines Geburtstages herzlichst gewidmet.

[2] Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin, Rep. 76 Va Sekt. 2 Tit. X Nr. 120, Zoologisches Institut I.

[3] Das Inventarverzeichnis für die Präparate des Zoologischen Instituts gibt für eine ganze Reihe von Präparaten das Jahr 1884 als Datum der Erwerbung an. Für die weitere Geschichte der anatomisch-zootomischen Sammlung sei auf Jahn (1985) verwiesen.

[4] Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin, Rep. 76 Va Sekt. 2 Tit. X Nr. 120, Zoologisches Institut I. Die Bestätigung durch das Ministerium erfolgte am 6. 3. 1886. Siehe auch: Museum für Naturkunde, Historische Schrift- und Bildgutsammlungen, Bestand: Zoologisches Museum SII (die Errichtung des Zool. Instituts sowie die Abgabe von Büchern, Sammlungsstücken und Präparaten an dasselbe) Vol. I 1884-1889, siehe auch Jahn (1985).

[5] Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin, Rep. 76 Va Sekt. 2 Tit. X Nr. 120, Zoologisches Institut I. Ab dem 1. 4. 1885 durfte er zwar die Amtsbezeichnung Kustos führen, wurde aber zuerst noch als Präparator bezahlt.

[6] Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin, Rep. 76 Va Sekt. 2 Tit. X Nr. 120, Zoologisches Institut I. Schreiben F.E. Schulzes an das Hohe Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medicinalangelegenheiten vom 17. 6. 1885, Anlage A: Dienstanweisung für den Kustos.

[7] Die Angabe 1935 bei Tembrock (1961) ist irrig. Der Antrag Berndts und die Genehmigung des Reichs- und Preussischen Ministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung betreffend Ruhestand ab 1. 4. 1936 konnten in der Personalakte Wilhelm Berndt eingesehen werden (Universitätsarchiv Humboldt Universität).

[8] Universitätsarchiv der Humboldt-Universität: Akte: „Nachrichten über Zoologen, Zoologische Institute, Museen und Anstalten“ Nr. 1 (3. 9. 1945) - Nr. 8 (10. 4. 1946), 1945-1946.

 

[9] Universitätsarchiv der Humboldt-Universität. Zoologisches Institut Nr. 17. Haushaltsabrechnung ordentlicher Haushalt 1884-1888.

[10] Als Amtszeit Hesse gilt hier bis zu seinem endgültigen Ausscheiden zum Ende des WS 1935/36.

[11] Einige von Feuerborn in Auftrag gegebene Wandtafeln sind offenbar erst in der Nachkriegszeit in das Inventarverzeichnis eingetragen worden (Tembrock pers. Mitt.). Da sich deren genaue Anzahl nicht sicher ermitteln lies, sind diese der Amtszeit Herters zugeordnet worden.

[12] Universitätsarchiv der Humboldt-Universität. Zoologisches Institut Nr. 17 ff. Haushaltsabrechnungen.

 

[13] Für die Unterrichtsausstellung während der Universitätsausstellung in Chicago wurden auch noch 12 Wandtafeln ausgeliehen. Universitätsarchiv Humboldt-Universität. Akte: Beteiligung an Ausstellungen. Zoologisches Institut Nr. 71.

[14]  Unveröffentlichte „Lebenserinnerungen, 1883-1889“. Original soll sich im Zoologischen Institut Graz befinden. Eine maschinenschriftliche Kopie, veranlaßt durch W. Ulrich, befindet sich in der Bibliothek des Zoologischen Instituts der Freien Universität Berlin.  Weitere Einzelheiten zu den „Lebenserinnerungen“ finden sich bei Ulrich 1969.

[15] Universitätsarchiv Humboldt-Universität. Akte: Schriftwechsel mit dem Verwaltungsdirektor der Universität, anderen Dienststellen und Firmen, 1945-1952.

[16] Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin, Rep. 76 Va Sekt. 2 Tit. X Nr. 120, Zoologisches Institut I. Schreiben F.E. Schulzes an das Hohe Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medicinalangelegenheiten vom 24. 3. 1885.