Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Biologie

 

Projekt für den Wissenschaftscampus
Zusammenspiel individueller Eigenschaften und fachlich-situativer Kontexte während eines Museumsbesuchs

 

Im Kooperationsprojekt zwischen der Bildungsabteilung/Bildungsforschung des MfN (Dr. Alexandra Moormann), den Abteilungen Psychologie (Prof. Ziegler) und Fachdidaktik und Lehr-/Lernforschung Biologie (Prof. Upmeier zu Belzen, Dr. Anna Beniermann) der HU wird die Besonderheit des Wissenschaftscampus als ein Ort des lebenslangen Lernens und ein Ort der Interaktion zwischen Science and Societies deutlich. Dabei stehen Lern- und Interessenentwicklung sowie Wissensgenerierung und -austausch im Fokus des interdisziplinären Forschungsprojekts.

Die Ausstellungen des Museums folgen einer gewissen Ausstellungslogik und können fachdidaktisch dekodiert werden. So lässt sich eine Übersicht relevanter Situationsmerkmale aufstellen. Aus psychologischer Sicht kann der Museumsbesuch durch die Erhebung psychologischer Konstrukte analysiert werden. Dies kann vorab auf Traitebene geschehen (überdauernde Eigenschaften werden erhoben) und während des Besuchs werden States (momentane Zustandsebene) erhoben – ersteres kann webbasiert und letzteres durch Tablets geschehen. Im Ergebnis lässt sich modellieren, wie die individuelle Konstitution (Persönlichkeit, Interessen, Fähigkeiten) einer Person den Lernerfolg und das Besuchserlebnis im Museum beeinflusst. Auch die Rolle von Vorwissen und die Nachhaltigkeit des Wissenserwerbs lassen sich erheben und spielen im Kontext des Wissenschaftscampus eine wichtige Rolle. Durch die Erhebung und Anknüpfung an Vorwissen und den Alltag der Museumsbesucher:innen kann Wissenstransfer und Wissensaustausch aller beteiligten Akteure gelingen. Im Ergebnis bekämen wir Informationen darüber, wie wichtige Ausstellungsmomente/-merkmale während des Besuchs wahrgenommen werden, wie dies die momentanen Interessen und die Lernbereitschaft, auch im Sinne von sich Neues zu erschließen (s.o.), beeinflusst und welche Auswirkung dies auf das Lernen hat. Dabei ließe sich auch die Rolle des fachdidaktischen Ansatzes und des Erfolgs von Wissenschaftskommunikation ergründen bzw. experimentell variieren. Perspektivisch ließen sich diese Forschungsansätze über das Museum und deren Ausstellungen hinaus adaptieren und im weiteren Kontext des Wissenschaftscampus anwenden, um z. B. den Prozess des Community Buildings und der Wissensgenerierung sowie dem Austausch von Wissen (universitär, nichtuniversitär und gesellschaftlich) näher zu untersuchen. 

 

Beteiligte:

Dr. Anna Beniermann (Humboldt-Universität zu Berlin)

Prof. Dr. Annette Upmeier zu Belzen ((Humboldt-Universität zu Berlin)

 

Förderer: Präsidium der Humboldt Universität zu Berlin

 

Kooperationspartner:

Prof. Dr. Matthias Ziegler (Humboldt-Universität zu Berlin - Institut für Psychologie)

Dr. Alexandra Moormann (Museum für Naturkunde Berlin – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung)