Humboldt-Universität zu Berlin - Späth-Arboretum der HU Berlin

Botanische Lebendsammlung

<img alt="Ansicht des Arboretums" class="captioned" src="resolveuid/94696656aecc40d493c138431759699d/@@images/image/large" data-linktype="image" data-val="94696656aecc40d493c138431759699d"" style="width: 360px; height: 220px;" title="Ansicht des Arboretums" />

 

<img alt="Siegel des Späth-Arboretums" class="captioned" src="resolveuid/3c2e6032242746e99a26221b90a2e53a/@@images/image/large" data-linktype="image" data-val="3c2e6032242746e99a26221b90a2e53a"" style="width: 102px; height: 102px; float: right; margin-right: 10px; margin-left: 10px;" title="Siegel des Späth-Arboretums" />In den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts erweiterte Franz Späth (1839 – 1913), Inhaber der um 1900 weltgrößten „Baumschule Ludwig Späth“, die Gartenanlage seiner Villa zu einem anspruchsvollen Schau- und Versuchsgarten. So entstand eine umfangreiche botanische Sammlung lebender Gehölze, ein Arboretum (lat. arbor = Baum).

Der Berliner Stadtgartendirektor Gustav Meyer plante das Arboretum im Stil eines englischen Landschaftsparks mit feinen Geländemodellierungen, eingesenkten Wegen und dem Wechselspiel von Gehölzgruppen und Freiflächen. Die Anlage wurde 1879 in wesentlichen Teilen vollendet.

Seit 1961 ist das Späth-Arboretum der botanische Garten der Humboldt-Universität zu Berlin und trägt seinen Namen zu Ehren seines Gründers Franz Späth.

Als Teil der Humboldt-Universität ist das Späth-Arboretum wesentlich über seine anfängliche Bestimmung als Schau- und Versuchsgehölzgarten hinausgewachsen und zu einem universitären botanischen Garten geworden, dessen Erscheinungsbild immer noch von dem historischen Gehölzbestand dominiert wird.

Diese Lebendsammlung ist unverzichtbar für die botanische Forschung und Lehre am Institut für Biologie. Daneben findet sie Einsatz in der öffentlichen und schulischen Umweltbildung. Anfragen nach Pflanzenmaterial richten Interessenten innerhalb und außerhalb der Humboldt-Universität bitte an arboretum@hu-berlin.de

Große Teile des Bestandes sind in unserer Sammlungsdatenbank für Mitarbeiter:innen recherchierbar. Samen von etwa 900 Akzessionen jährlich werden botanischen Einrichtungen weltweit im Saatguttausch angeboten.

 


Spezialsammlungen

Die botanische Lebensammlung umfasst auf 3,5 ha Fläche etwa 4000 verschiedene und wissenschaftlich dokumentierte holzige und krautige Sippen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf im Klima Berlins winterharten Pflanzen. Ein nicht öffentlich zugängliches Gewächshaus ermöglicht zudem die Kultur tropischer und subtropischer Pflanzen.

Das in der Landschaft der botanischen Gärten Deutschlands einzigartige Profil des Späth-Arboretums ergibt sich aus der räumlichen Nähe der Sammlung zu Labor- und Kursräumen sowie aus seinen Spezialsammlungen:

 

<img alt="Ansicht des Arboretums" class="captioned" src="resolveuid/24e5ddbc5ebd45e2bad21f8ebb9eeb4c/@@images/image/large" data-linktype="image" data-val="24e5ddbc5ebd45e2bad21f8ebb9eeb4c"" style="width: 360px; height: 220px;" title="Ansicht des Arboretums" />

Gehölzsammlung (begründet 1879)

Die Gehölzsammlung des Arboretums geht in Teilen auf die Gründungszeit der Anlage zurück. Sie wurde und wird beständig ergänzt und angepaßt, entsprechend der Erfordernisse von Forschung und Lehre sowie mit dem Ziel, die Ästhetik der historischen Sammlung zu erhalten.

Wir sind bestrebt, nicht vertretene oder verlorene und noch verfügbare Späth'sche Sorten und Neueinführungen wieder in die Sammlung aufzunehmen. Wir danken für jeden Hinweis auf entsprechendes Material, von dem wir Saatgut oder Reiser erhalten können.

Gegenwärtig umfaßt die Sammlung etwa 1100 Taxa sowie etwa 500 gärtnerische Sorten und Hybriden von Bäumen, Sträuchern und Lianen.

<img alt="IDS-Plakette" class="captioned" src="resolveuid/ee1b855a795b4fb2a57cdb6bc025f127/@@images/image/large" data-linktype="image" data-val="ee1b855a795b4fb2a57cdb6bc025f127"" style="width: 102px; height: 82px; margin: 5px 10px; float: right;" title="IDS-Plakette" />1998 wurde dem Späth-Arboretum in Anerkennung seiner Besonderheit mit Blick auf den Gehölzbestand und die Landschaftsarchitektur sowie als Zeichen der besonderen Schutzwürdigkeit die Ehrenplakette der International Dendrology Society (Internationale Gesellschaft für Gehölzkunde) verliehen.

Van Hoey Smith, J.R.P. (1999): Presentation of IDS Plaque to the Späth Arboretum - 20 September 1998. - International Dendrology Society Yearbook 1998: 8-11.

 
<img alt="Buchsbaum (Buxus braimbridgeorum)" class="captioned" src="resolveuid/124d1cf993fe4c6ba6a225c6d1b22428/@@images/image/large" data-linktype="image" data-val="124d1cf993fe4c6ba6a225c6d1b22428"" style="width: 360px; height: 220px;" title="Buchsbaum (Buxus braimbridgeorum)" />
Buchsbaumgewächse (begründet 1963)

Diese kleine Sammlung reflektiert die langjährigen Forschungsarbeiten von Prof. Egon Köhler zur Familie der Buchsbaumgewächse (Buxaceae), insbesondere der kubanischen Arten. Sie umfaßt gegenwärtig etwa 18 Taxa sowie 6 gärtnerische Sorten, darunter einige ältere Akzessionen aus Späth'scher Zeit (ab 1885) und einige selten kultivierte kubanische Arten.

Köhler, E. (2013) Buxaceae. in: Flora de la Republica de Cuba, Serie A, Vol. 19:1, 124 p.
González Gutiérrez, P.A.; Köhler, E.; Borsch, T. (2013) New species of Buxus (Buxaceae) from northeastern Cuba based on morphological and molecular characters, including some comments on molecular diagnosis. Willdenowia 43: 125-137.
Köhler E., Brückner P. (1989) The genus Buxus (Buxaceae): aspects of its differentiation in space and time. Pl. Syst. Evol. 162: 267-283.

 

 

Farne
Armeria maritima (Mill.) Willd. (Bleiwurzgewächse, Plumbaginaceae), eine auf trockenen sandigen Böden heimische Wildpflanze.
Foto: Anika Dreilich

Flora von Berlin und Brandenburg (begründet 2014)

Diese junge Sammlung befindet sich im aktiven Aufbau mit dem mittelfristigen Ziel, nach grundlegender Neugestaltung der Systematischen Abteilung drei Viertel der in Berlin und Brandenburg heimischen Flora zu zeigen. Diese Sammlung ist von didaktischer Bedeutung für die akademische Lehre und die öffentliche Umweltbildung. Sie enthält darüber hinaus Sicherungskulturen von im Gebiet bedrohten Arten.